Eindeutige Wolfsnachweise im Osten Luxemburgs

In den letzten beiden Wochen erreichten die Naturverwaltung zwei Meldungen über mögliche Wolfsanwesenheit aus dem Osten des Landes. Eingegangen sind ein Video, das vor etwa zwei Wochen im Bereich Echternach gedreht wurde, sowie ein Fotofallenbild, das vergangene Woche im Raum Beaufort aufgenommen wurde.

©Tobias Reimann

In den letzten beiden Wochen erreichten die Naturverwaltung zwei Meldungen über mögliche Wolfsanwesenheit aus dem Osten des Landes. Eingegangen sind ein Video, das vor etwa zwei Wochen im Bereich Echternach gedreht wurde, sowie ein Fotofallenbild, das vergangene Woche im Raum Beaufort aufgenommen wurde.

Nach Rücksprache mit internationalen Experten kann nun bestätigt werden, dass sowohl auf dem Video als auch auf dem Foto jeweils ein Wolf zu erkennen ist. Beide Beobachtungen wurden also als eindeutige Nachweise (C1) klassifiziert. Ob es sich um ein und dasselbe Individuum handelt, kann weder bestätigt noch ausgeschlossen werden, da in beiden Fällen kein genetisches Material vorliegt, welches analysiert werden könnte.

Mit diesen zwei neuen Nachweisen erhöht sich die Zahl der eindeutigen Nachweise von Wölfen in Luxemburg im Jahr 2023 auf vier. Wie es schon zur Tradition geworden ist, wird die Naturverwaltung in den nächsten Tagen mit den betroffenen Gemeinden Kontakt aufnehmen, um ggfs. eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Thema Wolf zu organisieren.

Die Bevölkerung wird derweil weiterhin dazu aufgerufen, jegliche Anwesenheit von Wölfen, zwecks Monitoring, an die Naturverwaltung zu melden (E-Mail: wolf@anf.etat.lu).

Die Rolle der Wölfe im Ökosystem

Der Wolf ist in ganz Europa streng geschützt. Als Top-Prädator trägt er zur Regulierung der übermäßigen Schalenwilddichten bei.

Luxemburg hat sich in den vergangenen Jahren auf die mögliche Rückkehr des Wolfs vorbereitet und klare Leitlinien für den Umgang mit dieser Tierart entwickelt. Diese Richtlinien wurden im Aktions- und Managementplan für den Umgang mit Wölfen festgehalten. Dieser Plan wurde 2017 in Zusammenarbeit mit Vertretern aus der Landwirtschaft, der Wissenschaft, dem Naturschutz, den Privatwaldbesitzern und der Jagd erarbeitet und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wölfe sind sehr scheu − Verhaltensregeln im Falle einer Begegnung mit einem Wolf

Wölfe meiden in der Regel den direkten Kontakt zum Menschen. Begegnungen zwischen Mensch und Wolf sind daher äußerst selten, aber nicht unmöglich. In der Regel ziehen Wölfe sich zurück, sobald sie einen Menschen bemerken. Sie können aber auch durchaus neugierig sein und den Menschen vor dem Rückzug erst einmal genauer mustern. Die Broschüre "Wölfe in Luxemburg?" erläutert neben vielen anderen Informationen über den Wolf auch Verhaltensregeln, die man im Falle einer Begegnung mit dem Wolf einhalten sollte:

  • Laufen Sie nicht weg, dadurch kann der Jagdinstinkt ausgelöst werden.
  • Bewegen Sie sich nicht in Richtung des Wolfs. Behalten Sie den Wolf immer im Blick. Augenkontakt sollte dabei allerdings vermieden werden.
  • Machen Sie den Wolf auf sich aufmerksam. Rufen Sie ihm zu und wedeln Sie mit den Armen. Zieht sich der Wolf nicht gleich zurück, sollte man sich langsam zurückbewegen und einen respektvollen Abstand herstellen.
  • Nähert sich der Wolf weiter, so soll man ihm weiter zurufen und gegebenenfalls mit vor Ort liegendem Material wie Ästen, Steinen in seine Richtung werfen, um den Wolf auf Distanz zu halten.
  • Versuchen Sie nie Wölfe mit Futter anzulocken (auch nicht um Fotos zu machen).

Der Aktionsplan "Wolf" sowie die Broschüre zu Verhaltensregeln sind online gratis verfügbar und im Print bei der Naturverwaltung unter der Nummer (+352) 247-56652, sowie in den Besucherzentren der Verwaltung erhältlich. Diese sind: Mirador in Steinfort, A Wiewesch in Manternach, Ellergronn in Esch-Alzette, Biodiversum in Remerschen und Burfelt bei Insenborn. Sie ist auch im Internet unter www.emwelt.lu zu finden.

Pressemitteilung des Ministeriums für Umwelt, Klima und nachhaltige Entwicklung und der Naturverwaltung

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