Bestätigter Wolfsnachweis im Raum Etalle

In den letzten Wochen gab es im Raum Etalle nur wenige Kilometer von der Grenze zu Luxemburg mehrere Wolfsnachweise. Dies wurde kürzlich von den Experten aus Wallonien auf der Basis von genetischen Analysen bestätigt. Auf Grund der Nähe zu Luxemburg ist es möglich, dass dieses Tier auch in unserem Land durchzieht. Ob und wie lange sich der Wolf weiter in dieser Gegend aufhält, werden die nächsten Wochen zeigen.

In Belgien häuften sich in den letzten Jahren die Meldungen von Wolfsanwesenheit. Neben etlichen Einzelnachweisen konnte im Jahr 2021 im Hohen Fenn Wolfswelpen beobachtet werden, so dass dort also jetzt ein Rudel ansässig ist; auch 2022 gab es dort wieder Nachwuchs. In Flandern ist ebenfalls ein Rudel ansässig; in den Niederlanden waren es 2022 deren vier. Es ist daher nur eine Frage der Zeit bis sich auch in Luxemburg Wölfe fest ansiedeln werden. Erste gesicherte Nachweise in Luxemburg gab es bereits: 2017 im Raum Holzem-Garnich, 2020 im Raum Niederanven, und 2022 im Raum Wincrange. Zudem gab es 2018 einen bestätigten Hinweis in der Nähe von Fouhren. In diesen vier Fällen handelte es sich aber wohl um Durchzügler.

Alle Hinweise auf die Anwesenheit von Wölfen sollen umgehend der Naturverwaltung gemeldet werden (E-Mail: wolf@anf.etat.lu).

Die Rolle der Wölfe im Ökosystem

Der Wolf ist in ganz Europa streng geschützt. Er spielt eine wichtige Rolle in unseren Ökosystemen, wo er als Top-Prädator seinen Beitrag zur Reduzierung der überhöhten Schalenwilddichten leisten kann. Luxemburg hat sich in den letzten Jahren bereits auf die mögliche Rückkehr des Wolfs vorbereitet, um von vorne herein den Umgang mit dieser Tierart zu definieren. Dies geschieht im Aktions- und Managementplan für den Umgang mit Wölfen in Luxemburg, der zusammen mit allen Akteuren aus der Landwirtschaft, der Wissenschaft, dem Naturschutz, den Privatwaldbesitzern und der Jagd erstellt und der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Wölfe sind sehr scheu − Verhaltensregeln im Falle einer Begegnung mit einem Wolf

Wölfe meiden in der Regel den direkten Kontakt zum Menschen. Begegnungen zwischen Mensch und Wolf sind daher äußerst selten, aber nicht unmöglich. In der Regel ziehen sich Wölfe zurück, sobald sie einen Menschen bemerken, können aber durchaus auch neugierig sein und den Menschen vor dem Rückzug erst einmal genauer mustern. Die Broschüre "Wölfe in Luxemburg?" erläutert neben vielen anderen Informationen über den Wolf auch Verhaltensregeln, die man im Falle einer Begegnung mit dem Wolf einhalten sollte:

  • Laufen Sie nicht weg, dadurch kann der Jagdinstinkt ausgelöst werden.
  • Bewegen Sie sich nicht in Richtung des Wolfs. Behalten sie den Wolf immer im Blick − Augenkontakt sollte dabei vermieden werden.
  • Machen Sie den Wolf auf sich aufmerksam. Rufen Sie ihm zu und wedeln Sie mit den Armen. Zieht sich der Wolf nicht gleich zurück, sollte man sich langsam zurückbewegen und einen respektvollen Abstand herstellen.
  • Nähert sich der Wolf weiter, so soll man ihm weiter zurufen und mit Ästen, Steinen oder dergleichen auf ihn werfen.
  • Probieren Sie nie Wölfe mit Futter anzulocken (auch nicht um Fotos zu machen!).

Der Aktionsplan "Wolf" sowie die Broschüre zu Verhaltensregeln sind online gratis verfügbar und im Print erhältlich bei der Naturverwaltung unter der Nummer (+352) 247-56652, sowie in den Besucherzentren der Verwaltung: Mirador in Steinfort, A Wiewesch in Manternach, Ellergronn in Esch-Alzette, Biodiversum in Remerschen und Burfelt bei Insenborn. Sie ist auch im Internet unter www.emwelt.lu zu finden.

Pressemitteilung der Naturverwaltung

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