Zusammenarbeit von Mensch und Maschine für eine effiziente und schonende Holzbringung

Die Naturverwaltung, in Zusammenarbeit mit dem Tourist Center „Robbesscheier“ hatte am 9. September 2013 auf eine Vorführung im Grünewald eingeladen, um vor Ort anhand von praktischen Beispielen aufzuzeigen, wie der Maschineneinsatz und der Einsatz von Rückepferden sinnvoll kombiniert werden kann. Diese Vorführung hatte zum Ziel aufzuzeigen, dass:
  • der Pferdeeinsatz in der Waldbewirtschaftung mehr ist als nur Folklore, Nostalgie und touristische Attraktion, sondern zu einem umweltverträglichen und effektiven Verfahren gehören kann, welches die wirtschaftliche Rentabilität und den Naturschutz perfekt in Einklang bringt;
  • der Pferdeeinsatz im Rahmen eines naturgemäßen Waldbaus zu einem modernen Holzbringungsverfahren mit Zukunft dazugehört;
  • das Pferd und die Maschine bei der Holzgewinnung nicht unbedingt als Konkurrenten anzusehen sind, sondern sich gegenseitig sinnvoll ergänzen können;
  • das Pferd dazu beitragen kann, die Effizienz der Maschine zu verbessern und ihre Benutzung naturfreundlicher zu gestalten.

Es wurden vor Ort zwei Verfahren praktisch vorgestellt. Bei beiden Verfahren kommt ein Rückegassen-System mit 40 m Rückegassenabstand zur Anwendung. Es gilt immer: Pferd im Bestand, Maschine nur auf der Rückegasse. Für die Endrückung kann geeignetes Wetter abgewartet werden, da das Vorrücken (Pferd) und das Endrücken (Forwarder) entkoppelt sind.

Das „Kölner Verfahren“: die Stämme werden motormanuell vom Waldarbeiter gefällt, entastet, und in Abschnitte aufgearbeitet. Diese Abschnitte werden vom Arbeitspferd auf die Rückegasse vorgerückt und hier sortiert. Die Endrückung erfolgt mit dem Tragschlepper (Forwarder) auf der Rückegasse, bis auf die Stelle wo das Holz vom LKW aufgeladen und weggefahren werden kann.

  • Vorteile: der Schlagabraum mitsamt den darin enthaltenen Nährstoffen bleibt im Bestand; der Einschlag kann unabhängig von der Witterung erfolgen, und ist somit von der Endrückung entkoppelt; es wird bestandesschonend gerückt, wegen der Mobilität der Pferde und weil nur Abschnitte und kein Langholz gerückt werden; die Pferde besitzen bei strukturierten Beständen eine ausreichende Flexibilität;
  • Nachteile: hohe Kosten der motormanuellen Phase

Das Verfahren „Vollernter und Pferd“ (wie es u.a. auch im Grünewald zur Anwendung kommt): alle Stämme werden vom Vollernter (Harvester) entastet, in Abschnitte aufgarbeitet und auf der Rückegasse sortiert. Der Vollernter bleibt auf der Rückegasse, und fährt dort auf einer Reisigmatte die er sich laufend selbst schafft. In einem ersten Durchgang werden die Stämme, die der Arm des Vollernters erreicht, von diesem gefällt, entastet und sortiert. Danach bleiben dann nur noch Bereiche (unter anderen ein Mittelstreifen zwischen den Rückegassen), wo der Arm des Vollernters nicht hinreicht. Hier werden dann die Stämme motormanuell vom Waldarbeiter gefällt, und vom Pferd so vorgerückt, dass sie vom Vollernter in einem zweiten Durchgang gut gegriffen werden können. Die Endrückung erfolgt wie beim „Kölner Verfahren“ mit dem Tragschlepper auf der Rückegasse.

  • Vorteile: hohe Effizienz und schonende Arbeitsweise;
  • Nachteile: Entzug von Nährstoffen durch Anreicherung der Äste auf der Rückegasse.

In unseren Gegenden kommen vor allem Ardennerpferde bei der Waldarbeit zum Einsatz, da sie besonders kraftvoll und ausdauernd sind und ein ausgeglichenes Temperament besitzen.

Communiqué par le ministère du Développement durable et des Infrastructures / Département de l’environnement / Administration de la nature et des forêts

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