Gemeinsame Pressemitteilung des AGE sowie der ANF betreffend die Sichtung von Quallen im Obersauerstausee

Anfang September wurden erstmals Süßwasserquallen im Obersauer Stausee gesichtet. Taucher aus der Froschmännergruppe des CGDIS konnten Fotos der Individuen aufnehmen und übermittelten diese an das Wasserwirtschaftsamt (AGE) sowie die Naturverwaltung (ANF). Dies ermöglichte eine sichere Bestimmung der Quallenart als Süßwasserqualle Craspedacusta sowerbii.

Das Wort „Qualle“ verleitet dabei gerne dazu, sich marine Arten mit ihren Tentakeln mit Nesselgift ins Gedächtnis zu rufen, die bei Hautkontakt schmerzhafte Reaktionen und Hautausschlag ähnlich Verbrennungen auslösen können. Dieses Bild trifft jedoch nicht auf die Süßwasserqualle zu. Obwohl sie dem Stamm der Nesseltiere zugehörig ist, gilt die Art als grundlegend friedlich und stellt keinerlei Gefahr für den Menschen dar.

Ursprünglich aus Asien stammend, besiedelt die Süßwasserqualle unlängst auch Länder anderer Kontinente. Als Ursache gilt der Transport von Fischen sowie aquatischen Pflanzen. Die invasive Art kann eine maximale Größe von 25 mm Durchmesser erreichen. Sie bevorzugt ruhige, stehende Gewässer, welche in den Sommermonaten einem starken Temperaturanstieg unterliegen.

Da diese Qualle über einen langen Zeitraum Wassertemperaturen von oft über 20°C benötigt, tritt sie ab Juli / August auf, wobei ein Höhepunkt von Ende August bis September beobachtet wird.

Süßwasserquallen sind bevorzugt in sauberen, klaren Gewässern anzutreffen. Tagsüber beim Tauchen in tieferen Ebenen zu beobachten, steigen sie in der Abenddämmerung an die Wasseroberfläche. Neben Luxemburg konnte die Quallenart auch in anderen nahegelegenen Gebieten gesichtet werden. Ein Zusammanhang zwischen der vermehrten Ausbreitung und der globalen Erwärmung gilt als wahrscheinlich.

Die zunehmende Verbreitung von Blaualgen (Cyanobakterien), welche in vielerlei Hinsicht erhebliche Probleme für den Obersauerstausee mit sich bringt, und das in dieser Mitteilung beschriebene Auftreten von Süßwasserquallen stehen in keinem Zusammenhang zueinander.

Beobachtungen von Süßwasserquallen können an folgende E-Mail-Adresse übermittelt werden: peche@eau.etat.lu.

Pressemitteilung des AGE/ ANF

Zum letzten Mal aktualisiert am